Chiang Mai

Nach den ersten Tagen im hektischen Bangkok freuten wir uns auf die Provinzstadt Chiang Mai im Norden Thailands. Zwar kann man die Strecke auch fliegen, doch wir entschieden uns für den Nachtzug und genossen die Reise sehr. 13 Stunden dauert die Fahrt, die Tickets in der 1. Klasse mit eigenem Schlafabteil kosteten uns total rund 170 CHF/145 EUR. Gebucht haben wir beim Onlineanbieter 12go Asia. Leicht verspätet erreichten wir Chiang Mai nach 10 Uhr morgens.

Im Nachtzug von Bangkok nach Chiang Mai im Norden.
Ein besonderes Erlebnis für die Buben.

Damit wir uns richtig verstehen: Chiang Mai ist keine Kleinstadt. 130’000 Menschen leben hier, und in Sachen Verkehr und Abgas nimmt sie es locker mit Bangkok auf. Trotzdem wirkt alles etwas entschleunigt. Das Zentrum ist überschaubar und wird von einer Stadtmauer umgeben, deren Ursprung ins 13. Jahrhundert reicht. Zahlreiche Tempel sind innerhalb der Mauern gelegen und auch die vielen Restaurants und Bars allesamt in Fussdistanz zu erreichen. Chiang Mai hat das Flair eines Ferienorts. Und ist viel, viel, viel weniger schwül als das heisse Bangkok.

Als Unterkunft haben wir uns für ein Hotel etwas ausserhalb entschieden, das Lanna Boutique Resort. Für rund 60 CHF/53 EUR pro Nacht. Zwar brauchten wir so stets ein Tuk-Tuk oder eines der praktischen Grab-Taxis im Uber-Style, um ins Zentrum zu kommen, dafür konnten sich die Kinder an einem ruhigeren Tag im tollen Pool austoben. Einen Kleinmarkt hat es auch ums Eck und zudem zahlreiche Strassenrestaurants.

Fünf Nächte verbrachten wir in Chiang Mai, und zu erleben gibt es einiges. Einer der Höhepunkte ist der Abendmarkt an der Thanon Rachadamnoen mitten im Zentrum. Jeden Sonntag ab 17 Uhr werden an dieser Hauptstrasse unzählige Marktstände mit grösstenteils handgefertigten Gütern und noch mehr Essenstände aufgeschlagen. Weitere Nachtbasars gibt es jeden Tag in der Woche. Auch sonst ist Street Food weit verbreitet in Chiang Mai.

Von den vielen Tempeln der «Rose des Nordens» haben wir den Wat Chedi Luang besichtigt mit seinem beeindruckend hohen Giebel und einer zusätzlichen Tempelanlage auf einer Steinpyramide. Wer mag, kann jeweils werktags und tagsüber mit Mönchen sprechen, die auf diesem Weg ihre Englischkenntnisse verbessern möchten. Der Eintritt zum 600 Jahre alten Wat Chedi Luang kostet 40 Baht (1.30 CHF/1.12 EUR) Eintritt und liegt damit im Durchschnitt. Viele andere Tempel sind aber auch kostenlos zu besichtigen.

Street Food steht in Chiang Mai hoch im Kurs.
Der Sonntagsmarkt im Zentrum der Stadt.

Für Familien mit kleineren Kindern ist eine Wanderung zum Wat Pha Lat zu empfehlen. Dieser eher kleinere Tempel an Hanglage ist unterhalb des bekannten Wat Doi Suthep gelegen und in kaum einem Reiseführer zu finden. Und vielmehr ist der rund einstündige Weg das Ziel: Unser dreijähriger Lio schaffte die Wanderung mit Bravour. Und fand danach besonders die riesigen Steindrachen imposant. Der Eingang zum Wanderpfad ist nicht einfach zu finden, markiert ist er auf Google Maps als «Mönchsweg». Von diesem unscheinbaren Gate geht es bergaufwärts. Die Taxifahrer tun sich etwas schwer damit, es zu finden. Unserer hat es – nach einer sanften Fahrpreiserhöhung seinerseits – geschafft.

Zu bemerken gilt, dass in Chiang Mai jede Tuk-Tuk-Fahrt, welche Strecke auch immer, 150 Baht (4,80 CHF/4,20 EUR) zu kosten scheint. Der oben erwähnte Fahrdienst Grab ist zwar weniger aufregend für die Kids, aber klar die kostengünstigere und auch sauberere Variante. Zumindest einmal in Chiang Mai, wo wir ihn für uns entdeckt haben. Ob das auch für andere Orte in Südostasien gilt, werden wir später einmal behandeln.

Die Steindrachen des Wat Pha Lat.
Der Wat Chedi Luang, einer der beeindruckendsten Tempel der Stadt.