Fantastisches Laos – unsere Tipps und Tricks

Auf Laos haben wir uns sehr gefreut, waren aber auch etwas nervös. Ist das Reisen in Laos mit Kindern wirklich problemlos? Nach fast 30 Tagen im Land können wir sagen: Ja, ist es. Laos ist eine fantastische Destination mit unglaublich freundlichen und hilfsbereiten Menschen. Aber es lohnt sich, sich vorgängig zu informieren. Und es hilft, anpassungsfähig zu sein. Im Internet haben wir oft nicht die passende oder eher ältere Antwort auf Fragen von uns gefunden. Darum hier ein paar Informationen zum Reisen mit Kindern in Laos, wie wir es erlebt haben.

Reaktion auf die Kinder

In Asien reagieren die Menschen auf «weisse» Kinder sehr fasziniert. Auch in Laos ist dies so, wahrscheinlich noch etwas extremer als zum Beispiel in Thailand. Gerade auch Männer lächeln und winken. Und weil im Land ausserdem viele koreanische und chinesische Touristen unterwegs sind, waren Lio und Jarin oft (ungefragt) Fotosujet und wurden häufig angefasst. Lio ging dies auf die Nerven. Wir haben ihn zu sensibilisieren versucht – bis zuletzt recht erfolglos. Jarin hingegen fand die Aufmerksamkeit toll.

Babynahrung und Windeln

Es gibt sowohl Milchpulver als auch Windeln – überall! Klar haben die Windeln nicht die beste Qualität, und wir konnten nur Höschenwindeln finden. Da Jarin tagsüber Stoffwindeln trägt, nutzten wir diese nur in der Nacht. Auch Milchpulver gibt es, sogar relativ viele unterschiedliche Sorten. Wir haben immer Nutricia (Danone) gekauft.

Ausstattung für Kinder

Es ist gleich wie wohl überall in Südostasien: Kinderstühle, Wickeltische und Ähnliches sind in Laos Mangelware. Wir hatten unseren eigenen Reisekindersitz dabei, haben diesen aber leider in Vientiane verloren. Darum mussten wir einen Neuen kaufen. Aber auch hier mussten wir nicht allzu lange suchen, und der Neue (okay, aus Plastik) erfüllt seinen Zweck genauso. Ein Babybett vom Hotel haben wir nie benötigt, da wir unser Babyzelt dabei haben. So konnten wir immer ohne Probleme in einem Dreibettzimmer schlafen. Diese gibt es in fast allen Hotels.

Nicht ganz einfach war es, mit dem Kinderwagen unterwegs zu sein: Die Trottoirs werden immer wieder unterbrochen, haben Schlaglöcher und sind von Essenständen oder parkierten Autos zugestellt. Überhaupt: Autos, Tuk-Tuks und Motorräder haben Vortritt vor den Fussgänger.

Brücke in Vang Vieng.
Jarin umgarnt zwei Laotinen.
Der neue chinesische Kinderstuhl.

Transfers

Hier haben sich einige unrühmliche Geschichten aus dem Netz bewahrheitet. Es gibt definitiv bessere Strassen als die in Laos (kann es überhaupt schlechtere geben?). Gerade im stark bereisten Norden, von Luang Prabang über Vang Vieng bis in die Hauptstadt Vientiane, sind die Strassenverhältnisse übel. Einmal sind wir im Minivan – vollgestopf mit eher jugendlichen Touristen – gefahren und einmal mit einem «VIP»-Car, auch der restlos ausgebucht. Definitiv war der Bus angenehmer, trotzdem musste sich Lio mehrmals übergeben. Und nach diesen beiden Fahrten haben wir die Strecke von Vientiane nach Pakse nicht wie geplant mit dem Nachtbus sondern mit dem Flugzeug bewältigt.

Da Jarin ein sehr unruhiger Busfahrer ist, haben wir in Südlaos private Fahrten organisiert. Dies belastete das Reisebudget etwas stärker, so kostete der zweieinhalbstündige Transfer von Pakse nach Don Det 800’000 Kip pro Weg (CHF 92/EUR 82), aber es schonte unsere Nerven entscheidend. Wenn Jarin etwas älter wäre – und sich nur schon zwei Minuten auf etwas fokussieren könnte –, hätten wir aber wahrscheinlich auch diese Fahrten mit dem öffentlichen Bus zurückgelegt. Im Süden sind die Strassen um einiges besser. Wichtig zu wissen, ist aber auch: Laoten füllen ihre Verkehrsmittel gerne bis auf den letzten Platz, ehe sie losfahren.

Jarin schläft für ca. 30 Minuten im Mini Van.
Lio kann immer und überall schlafen.

Essen

Die angenehmste Überraschung war das Essen. Auch für mich als Vegetarierin war es überhaupt kein Problem, wir haben immer ausgezeichnetes Essen gefunden. Es gibt eine Vielzahl von Restaurants in Laos, gefühlt ist jedes zweite Haus ein Guesthouse mit Küche. Die Karten gleichen sich freilich, mehrheitlich werden Fried Rice und Fried Noodels angeboten, ausserdem Fleisch und Fisch vom Grill. Auch sind verschiedene Arten von Curries zu haben, und sie waren durchwegs lecker. In den touristischeren Orten hat es vermehrt auch internationale Küche. Einen guten Italiener lässt sich in jeder grösseren Stadt finden.

Hot Pot im MK Restaurant.
Korean BBQ.
Der französische Einfluss.

Internet

Hier dürfte Laos in den vergangen Jahren extreme Fortschritte gemacht haben. Jedes Restaurant und Hotel hat W-Lan, der Code ist entweder auf der Speisekarte zu finden oder steht an einer Wand geschrieben. Die Geschwindigkeit schwankt natürlich sehr. Wir haben uns ausserdem zwei Daten-SIM-Karten mit je 7 GB Daten besorgt, um uns unterwegs mit Google Maps orientieren zu können (und um den Tuk-Tuk-Fahrern den Weg zu zeigen). Dies kostete bei Lao Telecom gerade einmal 70’000 Kip pro Karte (8 CHF/7,20 EUR) und war ganz einfach in einem der vielen Tante-Emma-Läden zu bekommen, die Freischaltung wurde auch gleich übernommen. Die LTE-Abdeckung war entlang unserer Route exzellent.

Reisebudget

Grösster Posten sind die Hotels – doch gerade dabei kann man in Laos sehr sparsam unterwegs sein. Die Preisunterschiede bei den Hotels sind enorm, die Qualität aber natürlich auch. Im günstigsten Hotel bezahlten wir 50’000 Kip pro Nacht (5,70 CHF/5,20 EUR), aber in diesem Bretterverschlag gab es nur einen Ventilator und keine Klimaanlage. Für eine Nacht war das okay, aber generell haben wir uns an Hotels mit Klimaanlage gehalten. Die Temperaturen in Laos waren schlicht zu erdrückend. Und irgendwann nur noch an welche mit Pool, damit die Kinder auch einmal einen Tag zurückfahren und ausschliesslich planschen konnten. Ab etwa 30 Franken ist man bei solchen Hotels dabei.

Für ein durchschnittliches Essen für zwei Erwachsene und zwei Kinder inklusive der Getränke sind zwischen 100’000 und 150’000 Kip fällig (bis 18 CHF/16 EUR), in internationalen Restaurants kann das bis 300’000 Kip steigen. Wir haben uns grösstenteils an die einheimische Küche gehalten, mit vereinzelten Ausflügen in die kulinarische Heimat. Das grosse Bier (0,75 Liter) im Restaurant gibt es für 15’000 Kip (1,80 CHF/1,60 EUR), im Laden an der Ecke noch für 12’000. Eine Tuk-Tuk-Fahrt kostet zwischen 2 und 6 Franken, der Eintritt zu Kulturstätten bis zu 12 Franken. Viele Tempel sind aber gratis.

Alles in allem haben wir in Laos etwas weniger als 150 Franken pro Tag ausgegeben. Und wir finden nicht, dass wir dafür auf die Spassbremse treten mussten. Die Bezahlung in Laos läuft fast ausschliesslich über Bargeld. In gewissen Touristenorten konnte man mit Kreditkarte zahlen, eine Gebühr von mind. 3% war da aber immer fällig. Bankautomaten gibt es wie Sand am Meer (ausser in Don Det!), wir nutzten immer jene der Bank BCEL: Dort bezahlt man die fixe Gebühr von 20’000 Kip (2,30 CHF/2 EUR) anstelle der 3%, die andere Bankomaten verrechnen. Pro Abhebung kann man bei BCEL maximal 1’500’000 Kip (173 CHF/155 EUR) beziehen.

Fazit

Für uns war Laos eine sehr positive Erfahrung. Wir fühlten uns nie bedrängt oder ausgenutzt von den Laoten, ganz im Gegenteil: Die Kinder waren überall willkommen und zu keinem Zeitpunkt war uns unwohl. Und manchmal konnten wir kaum glauben, wie günstig gewisse Dinge sind. Für Lio war sicherlich die ganze Aufmerksamkeit manchmal etwas zu viel, dann haben wir ihn in den Kinderwagen oder auf die Schultern genommen. Laos wird bei uns einen besonderes Platz im Herzen behalten. Hoffentlich sehen wir uns wieder, aufregendes Laos. 

Hotel in Don Det.
Zwei der vielen ATMs.
Auf Wiedersehen Laos.